Selbstgemachter Beerensaft / Sirup (kalte Variante)
Egal ob Himbeeren, Brombeeren, Ribisel, Holunder oder andere Früchte- selbstgemachte Fruchtsäfte bzw. Sirup sind nicht nur geschmacklich künstlich gesüßten Säften vorzuziehen sondern auch noch gesund bzw. zumindest mit keinen künstlichen Zusatzstoffen und Geschmacksstoffen versetzt. Die Herstellung ist zwar mit ein wenig Aufwand verbunden, aber auch mal nebenher zu machen und damit eine gute Alternative zu Fertigprodukten aus dem Supermarkt.
Auch Holunderblütensirup lässt sich auf diese weise zubereiten, jedoch muss der rote Sirupzucker hierbei durch weißen Sirupzucker ersetzt werden.
Der fertige Sirup kann 1:6 mit Wasser verdünnt getrunken oder unverdünnt über Eis und als geschmackliche Alternative zu Sekt hinzugefügt werden.
Der fertige Sirup kann 1:6 mit Wasser verdünnt getrunken oder unverdünnt über Eis und als geschmackliche Alternative zu Sekt hinzugefügt werden.
Prinzipiell ist es egal ob man dafür frisch geerntete oder tiefgefrorene Früchte verwendet. Letzteres eignet sich speziell dann, wenn nicht gleich genug Früchte reif geworden sind oder Mischungen hergestellt werden sollen.
Zutaten (für 1:6 Fruchtsaft):
- 1 kg frische oder gefrorene Früchte (Ribisel, Himbeer, Brombeer ...)
- 1 Liter Wasser
- Zitronenscheiben oder andere schmackhafte Zugaben
- 1 kg Sirupzucker (rot) (alternativ Kristallzucker)
- ev. Zitronensäure zur Haltbarmachung bzw. zur geschmacklichen Abrundung
Vorzubereiten vor Abfüllung:
- Flaschen sauber auswaschen bzw. sterilisieren
Wichtig ist die Frücht kurz unter kaltem Wasser zu waschen und dann in ein großes Ansatzgefäß zu geben. Für 1 kg Früchte wird auch ca. 1 Liter Wasser benötigt, wobei ich meist gleich 2 Liter bzw. sogar in mehreren Gebinden gleichzeitig Saft ansetze.
abgesetzter Ribiselsaft nach ca. 24 Stunden. |
frisch angesetzter Brombeersaft. |
Nun für ca. 24 Stunden stehen lassen und dabei mehrmals umrühren. Eventuell dabei die Früchte auch etwas zerdrücken um einen kräftigeren Fruchtsaft zu erhalten
Jetzt sollte der Saft bereits eine sehr dunkle bzw. zumindest kräftige Farbe erhalten haben und kann zur weiteren Verarbeitung durch ein normales Küchensieb grob vorgereinigt werden.
Brombeeren verlieren die zuvor schwarze Farbe, welche in den Saft übergeht. |
Die Früchte im Bild sind nicht unreif geerntet worden, sondern haben die "Farbe" an den Saft abgegeben. Zumeist funktioniert es allerdings ganz gut, wenn man die selben Früchte ein zweites Mal verwendet. Allerdings sollte dies natürlich unverzüglich geschehen, da es ansonsten zum sofortigen Verderb der Früchte bzw. Schimmelbildung führt!
Danach nochmals durch ein feines Sieb filtrieren um auch Kleinteile und Schwebstoffe herauszufiltern. Als sehr nützlich haben sich dabei je nach Frucht verschiedene "Hausmittel" erwiesen. Ribiselsaft etwa kann wunderbar durch ein Tuch oder etwas Küchenrolle gefiltert werden. Ich bevorzuge die Küchenrolle, da diese danach einfach weggeworfen werden kann. Wohingegen Tücher auch nach dem Waschen bzw. Auskochen wohl niemals mehr die original Farbe zurückerhalten werden. Brombeeren bzw. Himbeeren filtert man hingegen am besten durch Damensocken oder Strümpfe. Dazu einen Strumpf über ein größeres Sieb oder einen Trichter stülpen und den Saft hindurch filtern. Mehrere Durchgänge führen auch zu reineren Säften. Wen Schwebstoffe weniger stören, der kann auch nach einer Filterung direkt weitermachen.
Filtrierung durch Küchenrolle und Sieb. |
Auch Damensocken sind als Filter für grobe Teilchen geeignet. |
Damit die Haltbarkeit des Saftes auf ca. 1 Jahr ausgedehnt werden kann muss der Saft nun kurz (wenige Minuten) aufgekocht werden, wobei erst jetzt der Sirupzucker bzw. Zitronensäure beigemengt wird.
Pro Liter Saft wird ca. 1 kg Sirupzucker zugegeben. Wer es süßer haben möchte kann auch mehr verwenden. Der Eigengeschmack des Saftes wird dadurch aber wohl etwas leiden. Weniger Zucker sollte nicht verwendet werden, da ansonsten die Haltbarkeit leidet.
Wer keinen Sirupzucker zur Verfügung hat, kann auch herkömmlichen Kristallzucker verwenden. Dann sollte aber auf jeden Fall Zitronensäure zugefügt werden, welche üblicherweise im Sirupzucker auch beigemengt wurde. Ca. 2-3 Teelöffel pro Liter sollten ausreichend sein. Achtung: Zuviel davon mach den fertigen Saft auch sehr sauer! Die Zitronensäure ist wichtig für die Haltbarkeit und den Geschmack.
Vor dem Aufkochen entsprechend Sirupzucker zugegeben. |
Den Zucker während dem Erwärmen vorsichtig unterrühren, wobei zu Anfang der Saft trüb wird. Erst wenn der Saft einmal aufgekocht ist, wird dieser wieder klar.
Den während des Aufkochens entstehenden Schaum unbedingt abschöpfen. Am einfachsten gelingt dies mit einem Esslöffel.
Beim Kochen entstehenden Schaum unbedingt abschöpfen. |
Nun sollte der Saft wieder klar sein und kann von der Herdplatte genommen werden, um die Temperatur rascher zu senken.
Vor dem Abfüllen nochmals durch Kaffeefilter filtern. |
Eine letzte Filterung durch einen Kaffeefilter entfernt nun noch verbliebene Schwebstoffe bzw. Schaumreste. Und damit ist der Saft auch schon fertig zur Abfüllung in Flaschen. Ein Trichter erweist sich hier als sehr hilfreich, damit die Flaschenhälse durch den klebrigen Saft nicht verschmutzt werden.
Die Flaschen sollten gute Verschlüsse haben und gut gereinigt sein. Zur Desinfektion können Glasflaschen auch im Backrohr bei ca. 90° sterilisiert werden. Dazu die Flaschen für ca. 20 Minuten im Backrohr erhitzen.
Fertig abgefüllter Saft in Mehrwegflaschen. |
Der Saft ist nun ungefähr 1 Jahr haltbar, wenn er möglichst dunkel und kühl lagert.
Angefangene Flaschen sollten schnell aufgebraucht werden oder im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Angefangene Flaschen sollten schnell aufgebraucht werden oder im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Mit Wasser den fertigen Saft nach Geschmack verdünnen - normalerweise ca. im Verhältnis 1:6.
Gutes Gelingen!